Mätresse sein am Hofe des Sonnenkönigs

Absturz durch Gift und Frömmelei

Sie war die Ehrendame seiner spanischen Gattin und zugleich eine enge Freundin ihrer zukünftigen Vorgängerin Louise de La Vallière. Beobachter nannten sie eine paradiesische Augenweide, Lieselotte von der Pfalz, des Sonnenkönigs Schwägerin hingegen fand: „Sie herrscht dröhnend und triumphierend“. Die Rede ist von Françoise de Montespan, langjährige Herzensdame von Ludwig des XIV.

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Als die Dietrich auch einen Koffer in Düsseldorf hatte!

Die Kritiker überschlugen sich förmlich, registrierten noch so kleines Accessoire ihres Outfits. Bei ihrer Ankunft am 16. Mai 1960 auf dem Düsseldorfer Flughafen trug Marlene Dietrich einen weißen Topfhut zu einem schlichten grauen Schneiderkostüm. Die Zigarette lässig in der rechten weißbehandschuhten Hand haltend, beantwortete sie auf der anschließenden Pressekonferenz in einem Düsseldorfer Hotel die Fragen der Journalisten. Ihre Stimme klang müde und angeraut. Wie immer mit preußischer Haltung, bemühte sie sich nichts anmerken zu lassen. Dennoch war ihr der Kummer über die schlechte Presse und der schlechten Deutschland-Tournee anzusehen. Der Vorwurf der zu hohen Eintrittspreises (sage und schreibe 100 Mark) schob sie den Agenten und Veranstalter zu.

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Warum Winnetous edles Sterben bis heute nachhängt?

Alle Vorbilder haben innerhalb Generationen ihre Zeit.  Und oft überdauern auch diese. Was bei manchen Vorbildern wirklich erstaunt, da bis heute keiner deren Daseinsberechtigung erklären. Oder jedenfalls nicht genau.  

5 Freunde Sammlung – Bildrechte Marion Rissart

Idole sind Phänomene, das keiner so recht erklären kann

Zum Beispiel gibt es Facebookgruppen, die Enid Blytons „5 Freunde“ zu ihren Idolen auserkoren haben. Schallplatten werden aus ihren Hüllen ziehen, auf den Plattenteller gelegt, um damit den Feierabend mit den Stimmen der eigenen Jugend einzuläuten.

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Ringe: Treue oder Knechtschaft?

Über Last/Freude des Unverbrüchlichen.

Als Pippa Middleton, besser bekannt als die kleine Schwester von Herzogin Kate, endlich geheiratet wurde, durfte Harrys Freundin Meghan nicht an der Trauung teilnehmen. Der Grund: Sie trug keinen Ehering am Finger. Nur verheiratete Paare durften Zeugen des Ehegelöbnisses werden, obwohl böse Zungen lästerten, die Braut habe Angst gehabt, Meghan hätte ihr die Schau stehlen können

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Cousinen(inen)liebe bringt geistige Höhenflüge.

Möglicherweise. Oder auch nicht. Die Frage stellte sich mir, als ich ewig an Daten meiner Ur-Ur Großmutter herumdokterte. Ihren Mann hatte ich fix herausbekommen (Gerhard der Drucker, geboren in Duisburg, gestorben in Hilden – kein Problem), aber bei ihr haperte es gewaltig. Anna, so hieß meine zweifache Urgroßmutter, entpuppte sich als nebulöse Person ohne Anhang. Sie verfügte auch über keinen Mädchennamen, sondern nur über den Namen ihres Mannes.  Seltsam.  In Gerhards Heimatstadt war sie unauffindbar, in Hilden auch. (Wie sich herausstellte, war ich nur zu blöd, die Sterbeurkunde zu finden).

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Düsseldorf Januar 1943: Wie ein Baby aus dem zerbombten Marienhospital gerettet wurde!

Wenn Liesel mit ihrer Mutter in den Luftschutzkeller ging, wusste sie, was zu tun war. Sich um ihre jüngeren Zwillingsschwestern kümmern, die zu beiden Seiten an der Hand der Mutter hingen. Für Liesel war es nicht nur selbstverständlich, sondern sie liebte kleine Kinder über alles. Und die Mutter konnte jede Hand gut gebrauchen. Denn es war doch Krieg, der Vater an der Front und sie selbst Anfang 1943 hochschwanger.

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Stammvater von WhatsApp – Düsseldorfs alte Ansichtskarten.

Neulich fiel einer Freundin und mir ein Album ihres Großvaters in die Hände. Kein Fotoalbum, wie zuerst gedacht, sondern ein kartonierter Aktendeckel, in dem sich sorgfältig eingeheftete Ansichtskarten befanden. Dieser Großvater Walter Löffler (Jahrgang 1900) hatte es sich nicht nehmen lassen, jede erdenkliche Postkarte zu sammeln. Nicht nur, die er erhalten hat. Sondern auch diejenigen, die er an seine Liebste schickte. Und wenn  es auch nur von einem Stadtteil zum anderen war. (Gab ja auch noch kaum Telefon)

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Harry Potter und das maulende Boudoir

Bei dem Begriff „Boudoir“ sind der Phantasie üblicherweise keinerlei Grenzen gesetzt. Doch keine Angst (oder Enttäuschung?)! Hier geht es nicht um die Ausführungen des Marquis de Sade, der darin ein lasterhaftes Separee der Damenwelt sah mit der Empfehlung zu sado-masochistischen Praktiken.

Schmollwinkel statt Lasterhöhle

Sondern  „Boudoir“ bedeutet so viel wie „maulen“ oder „schmollen“. Böse gesprochen war das Boudoir ein Schmollwinkel, in dem die Frauen ihre Launen ausleben konnten, um dann wieder in heitere Stimmung sich der Öffentlichkeit zu zeigen.   Später oft als Ankleidezimmer verwechselt, war es für die Herrin des Hauses oft die einzige Möglichkeit, sich „privat“ zu machen oder (weibliche) Gäste zu empfangen, während ihre Gatten sich im Herren- oder Billardzimmer auf eine Zigarre zu einem Plausch versammelten.

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„Der süße Liebling“ – Eine Liebe aus Düsseldorf im 1. Weltkrieg

Schön ist, wenn wir Erinnerungen in den Händen halten und betrachten können. Manchmal der Hobbyforscher Glück: eine Freundin zeigte mir die Feldpostkarte ihres Großvaters  aus dem 1. Weltkrieg. Auf der Vorderseite mit seinem Konterfei (in Uniform), auf der Rückseite ein Brief an seine Frau und Mutter seiner vier überlebenden Kinder. Und nennt sie in seiner Anrede „ mein  süßer Liebling“.

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