Die Kritiker überschlugen sich förmlich, registrierten noch so kleines Accessoire ihres Outfits. Bei ihrer Ankunft am 16. Mai 1960 auf dem Düsseldorfer Flughafen trug Marlene Dietrich einen weißen Topfhut zu einem schlichten grauen Schneiderkostüm. Die Zigarette lässig in der rechten weißbehandschuhten Hand haltend, beantwortete sie auf der anschließenden Pressekonferenz in einem Düsseldorfer Hotel die Fragen der Journalisten. Ihre Stimme klang müde und angeraut. Wie immer mit preußischer Haltung, bemühte sie sich nichts anmerken zu lassen. Dennoch war ihr der Kummer über die schlechte Presse und der schlechten Deutschland-Tournee anzusehen. Der Vorwurf der zu hohen Eintrittspreises (sage und schreibe 100 Mark) schob sie den Agenten und Veranstalter zu.
Weiterlesen „Als die Dietrich auch einen Koffer in Düsseldorf hatte!“Warum Winnetous edles Sterben bis heute nachhängt?
Alle Vorbilder haben innerhalb Generationen ihre Zeit. Und oft überdauern auch diese. Was bei manchen Vorbildern wirklich erstaunt, da bis heute keiner deren Daseinsberechtigung erklären. Oder jedenfalls nicht genau.

Idole sind Phänomene, das keiner so recht erklären kann
Zum Beispiel gibt es Facebookgruppen, die Enid Blytons „5 Freunde“ zu ihren Idolen auserkoren haben. Schallplatten werden aus ihren Hüllen ziehen, auf den Plattenteller gelegt, um damit den Feierabend mit den Stimmen der eigenen Jugend einzuläuten.
Weiterlesen „Warum Winnetous edles Sterben bis heute nachhängt?“Stammvater von WhatsApp – Düsseldorfs alte Ansichtskarten.
Neulich fiel einer Freundin und mir ein Album ihres Großvaters in die Hände. Kein Fotoalbum, wie zuerst gedacht, sondern ein kartonierter Aktendeckel, in dem sich sorgfältig eingeheftete Ansichtskarten befanden. Dieser Großvater Walter Löffler (Jahrgang 1900) hatte es sich nicht nehmen lassen, jede erdenkliche Postkarte zu sammeln. Nicht nur, die er erhalten hat. Sondern auch diejenigen, die er an seine Liebste schickte. Und wenn es auch nur von einem Stadtteil zum anderen war. (Gab ja auch noch kaum Telefon)
Weiterlesen „Stammvater von WhatsApp – Düsseldorfs alte Ansichtskarten.“Wieso der Mohr zu Sarotti kam und dabei seinen Typ veränderte
Ein kleiner Kerl mit Turban, Pluderhosen und Schnabelschuhen. Das Gesicht schwarz wie ein Kohlekeller und die mit Kinder-Kulleraugen Augen mit einem Tablett in der Hand.
Turban, Pluderhosen und Schnabelschuhe
So präsentierte er sich ganzen Generationen von Schokoladenliebhabern auf der Verpackung Schokoladentafeln. Später zierte er Fensterbänke Postkarten und war überhaupt ein beliebtes Gimmick. Doch – wie kam es dazu?
Weiterlesen „Wieso der Mohr zu Sarotti kam und dabei seinen Typ veränderte“Wir sind Fremde – fast überall
Bei der Recherche in der Spurensammlung unserer Ahnen stellen wir (oft zu unserem Leidwesen) fest, dass sich unsere Vorfahren sich nicht an der ihrer Scholle festgeklammert hatten. Meist blieb sie nur zwei bis drei Generationen, an einem Ort, manchmal waren sie nur auf der Durchreise.
Kein festgepflanzter Baum
Dass die Menschen vor 200 Jahren sich in ihrem Heimatort wie ein Baum festgepflanzt hatten- dieser Zahn wird einem Forscher schnell gezogen. Und wir müssen erkennen: Auch damals waren wir Fremde– fast überall.
Weiterlesen „Wir sind Fremde – fast überall“„Menschen können gewissermaßen weggeweht werden, wohin der Wind sie treibt“
Ich las diesen Satz in einer Ausstellung von der belgischen Fotografin Bieke Depoorter. Sie veröffentlichte 2019 im Forum NRW Düsseldorf ihre akribischen Recherchen über das Leben des verrückten Michael aus Portland. Nachdem er ihr seine Koffer voll wirrer Skripte hinterlassen hatte, verschwand er aus ihrem Leben – und blieb es bis heute.
Und je energischer sie ihn suchte, desto mehr verlor sie ihn. Ein Polizist, mit dem sie darüber sprach, tröstete sie mit dem Satz, dass der Mensch dorthin geweht wird, wohin der Wind ihn treibt.
Weiterlesen „„Menschen können gewissermaßen weggeweht werden, wohin der Wind sie treibt““Wieso Ahnenforschung zwischen das Toastbrot passt
Ahnenforschung als bloße Ansammlung von Zahlen, Daten und Namen? Weit gefehlt!
Zwar wird in vielen Blogs Tipps für das Rüstzeug eines jeden (Hobby-) Forschers gegeben; also auf welche Seiten (ancestry, family search etc.) wir etwas finden oder bei welchem Archiv wir uns melden können. Im besten Fall haben wir dann die Fakten, aber oftmals das Gefühl, dass etwas Entscheidendes droht unter dem Tisch zu fallen.
Bloß – was genau ist es?
Weiterlesen „Wieso Ahnenforschung zwischen das Toastbrot passt“