Wenn Liesel mit ihrer Mutter in den Luftschutzkeller ging, wusste sie, was zu tun war. Sich um ihre jüngeren Zwillingsschwestern kümmern, die zu beiden Seiten an der Hand der Mutter hingen. Für Liesel war es nicht nur selbstverständlich, sondern sie liebte kleine Kinder über alles. Und die Mutter konnte jede Hand gut gebrauchen. Denn es war doch Krieg, der Vater an der Front und sie selbst Anfang 1943 hochschwanger.
Weiterlesen „Düsseldorf Januar 1943: Wie ein Baby aus dem zerbombten Marienhospital gerettet wurde!“Das „Taj Mahal“ Düsseldorfs – Eine Kapelle aus Liebe im Lantz`scher Park
Transit Non Sine Votis Mox Noster (Geh nicht vorüber ohne fromme Gebete, Du, bald der Unsrige). Mit diesen weisen Worten über dem Eingang empfängt die Kapelle im Lantz`scher Park ihre Besucher. Wohlwissend um die vergängliche Zeit, die ein jeder in sich trägt und in die er für einen Augenblick verweilen soll: mit sich, mit Gott und – nicht zu vergessen- mit der Liebe.
Weiterlesen „Das „Taj Mahal“ Düsseldorfs – Eine Kapelle aus Liebe im Lantz`scher Park“Franz Boehm
„Nur nicht schweigen wie ein Hund“ –Wie der Monheimer Pfarrer Franz Boehm Widerstand gegen das NS-Regime leistete.
Sophie Scholls Geburtstag jährt sich in diesem Jahr am 9. Mai zum 100sten Mal. Unermüdlich wird in Artikeln auf ihren widerständigen Geist und ihre Zivilcourage hingewiesen. Sie, die sich wie ihr Bruder Hans sowie den anderen Mitgliedern der Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“ nicht dem NS – Regime beugten, sondern für ihre Überzeugungen einstanden, sind heute populärer denn je.
Weiterlesen „Franz Boehm“Was Mick Jagger mit Porträts von Urgroßeltern zu tun hat.
Die Sache mit den Ahnen wird dann erst interessant, wenn zu den langweiligen Dokumenten das „Fleisch“ hinzugefügt wird. Beef in Form von Fotos, Haushaltsbücher, Poesiealbum, Briefe, ein Küchenrezept von der Uroma für den Christstollen oder gar Wehrpässe.
Alte Fotos haben eine Aura
Da der Mensch ein Augentier ist, sind alte Fotos mit das Schönste, was einem Forscher passieren kann. Der bloße Name wird auf einmal eine Person aus Fleisch und Blut: So also sah die Urgroßmutter im Sonntagsstaat aus, der Großvater in Wehrmachtsuniform, die Tante im schwarzen Konfirmationskleid etc. Und obwohl die Fotos oft im Atelier geschossen wurden und wie gestellt wirken, besitzen sie eine eigentümliche Eindringlichkeit. Wir schauen sie uns gerne an und können gar nicht sagen, was genau uns daran so fesselt. Was genau macht die Faszination aus?
Weiterlesen „Was Mick Jagger mit Porträts von Urgroßeltern zu tun hat.“Harry Potter und das maulende Boudoir
Bei dem Begriff „Boudoir“ sind der Phantasie üblicherweise keinerlei Grenzen gesetzt. Doch keine Angst (oder Enttäuschung?)! Hier geht es nicht um die Ausführungen des Marquis de Sade, der darin ein lasterhaftes Separee der Damenwelt sah mit der Empfehlung zu sado-masochistischen Praktiken.
Schmollwinkel statt Lasterhöhle
Sondern „Boudoir“ bedeutet so viel wie „maulen“ oder „schmollen“. Böse gesprochen war das Boudoir ein Schmollwinkel, in dem die Frauen ihre Launen ausleben konnten, um dann wieder in heitere Stimmung sich der Öffentlichkeit zu zeigen. Später oft als Ankleidezimmer verwechselt, war es für die Herrin des Hauses oft die einzige Möglichkeit, sich „privat“ zu machen oder (weibliche) Gäste zu empfangen, während ihre Gatten sich im Herren- oder Billardzimmer auf eine Zigarre zu einem Plausch versammelten.
Weiterlesen „Harry Potter und das maulende Boudoir“Platz gibt’s in der kleinsten Hütte – warum das Schlafen in der Zwischendecke kein Vorläufer von IKEA’s Hochbett war
Ein Freund von mir klingelte vor einigen Jahren in seiner Eigenschaft als Briefträger an einem herrschaftlichen Haus, um die Post abzugeben. Über die Sprechanlage beschied ihm eine weibliche Stimme, sich gefälligst zum Dienstboteneingang zu begeben. Und der sei um die Ecke.
No way für Domestiken im 21. Jahrhundert.
Der Freund ließ die Briefe auf der Fußmatte fallen und begab sich stattdessen auf sein Fahrrad, nicht ohne der weiblichen Stimme zu erklären, dass er keinesfalls zu ihren Domestiken gehöre.
Weiterlesen „Platz gibt’s in der kleinsten Hütte – warum das Schlafen in der Zwischendecke kein Vorläufer von IKEA’s Hochbett war“Was Alice Schwarzer mit der To-Do-Liste von Dienstmädchen zu tun hat?
War Alice Schwarzer, bekannte Publizistin und Frauenrechtlerin, etwa schon Vorkämpferin für die Rechte von Dienstmädchen im 19. Jahrhundert? Zwar haben wir den Eindruck, als hätte sie sich schon ewig für die Frauenrechte stark gemacht, aber so alt ist sie denn doch nicht;-)
Kaum Rechte- aber eine Menge Pflichten
Als die jungen Mädchen vom Lande damals in „Stellung gingen“, wie man so schön sagte, gab es kaum Rechte für sie. Die preußische Gesindeordnung von 1810 legte vielmehr fest, was Dienstboten im Allgemeinen und Stubenmädchen insbesondere zu leisten hatte. Und zwar sich komplett dem Haushalt zur Verfügung zu stellen. Ausgang gab es üblicherweise alle 14 Tage, der allerdings wegen besonderer Vorkommnisse aufgehoben werden konnte. Heute kaum vorstellbar, aber die Herrschaft durfte an den jungen Bauernmädchen ihr Züchtigungsrecht ausüben. Gleichwertiges Arbeitsverhältnis? Keine Spur.
Weiterlesen „Was Alice Schwarzer mit der To-Do-Liste von Dienstmädchen zu tun hat?“Der Zusammenhalt der Sippe: Zwangsjacke oder Existenzsicherung?
Die Liebe hat ja bekanntlich viele Gesichter. Zum Beispiel die des Pragmatismus. Zugleich war es eine Mischung aus sozialer Notwendigkeit, Einsicht ins Unvermeidliche und Anpassung.
Zeugung legaler Nachkommen
Um es kurz zu machen: Mann und Frau kannten ihren Auftrag. Denn Sinn und Zweck der Ehe war, legale Nachkommen zu zeugen und damit den Besitz (Haus, Hof, Werkstatt etc.)an die nächste Generation weiter zu geben. Durch die Vergrößerung der Sippe erweiterte sich zugleich das eigene Netzwerk. Und je größer es war, desto besser gelang es der eigenen Familie, zu überleben.
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